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Auszug aus dem ersten Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Pichlern (Feuerlöschgesellschaft)

Im Frühjahr 1890 richtete Herr Rupert Wochenalt neuerdings einen Appell an die Bewohner von Pichlern, in dem es ihm gelungen war, in Erfahrung zu bringen, dass die Innerberger Montangesellschaft wegen Auflassung der Gewerke in Reichraming ihre dortigen Feuerlöschgeräte verkauft und wir im einen billigen Preis eine vierrädrige, große Feurspritze haben können. Herr Wochenalt besprach sich zugleich mit Herrn Omzirk, welcher dann auf seine Kosten die Spritze prüfen ließ und wobei die Fachleute selber als sehr gut befanden und am 25. März ankauften und am 8. April in Pichlern ankam.

Am 13. April war die erste Versammlung der Ortsbewohner von Pichlern in Herrn Bachbauer´s Gasthaus (Kuba, Markgraber), wo beschlossen wurde, nun eine Feuerlöschgesellschaft zu gründen, deren Aufgabe sich 16 Männer vom Orte Pichlern unterzogen und Herrn Franz Zauner, Bäckermeister, als provisorischen Obmann wählten. Bei der am 20. April stattgefundenen Versammlung ging man aber von dem wieder ab und es wurde auf besonders eifriges Bestreben des Herrn Josef Winkler, Schärfer in dem Sägewerk des Herrn Rupert Wochenalt, eines alten erfahrenen Feuerwehrmannes, beschlossen, eine geregelte Feurwehr zu gründen, weil so die Sicherheit des Bestandes mit der Zeit in Frage gestellt sei, was einstimmig angenommen wurde.

Feuerwehr Pichlern

Spritzenprobe.

A, 27. April war die Spritzenprobe durch Chargen der Feurwehr Letten, welche zur Zufriedenheit aller ausfiel und zugleich Aufnahme von Mitgliedern, welche sich wider Erwarten zahlreich beteiligten, so dass an diesem Tage schon 42 Mitglieder zusammentraten.

Depotbau.

Am 5. Mai wurde mit dem Bau des Feuerwehrdepots begonnen und am 11. Juni als verfertigt der Feuerwehr übergeben. Die Kosten des Feuerspritze wurden sowie des Depots aus freiwilligen Spenden der Ortsbewohner aufgebracht. Herr Omzirk und Herr Wochenalt leisteten für sie Wesentliches. Am 18. Mai war die Überstellung der Spritze vom sogenannten Mayrpeter-Haus ins Depot und Empfangnahme des Schlauch…… Spende des Herrn Omzirk verbunden mit einer Unterhaltung im Gasth-garten des Herrn Bachbauer.

Ausschuss-Sitzung.

Am 12. Oktober war Ausschuss-Sitzung, wo beschlossen wurde, dem Verbande der oberösterreichischen Feuerwehr beizutreten.

Ausschuss-Sitzung.

Am 22. November war Ausschuss-Sitzung. Es wurde der Beschluss gefast, die Statuten an die Statthalter abzusenden und selbe am 10. Dezember der Gemeinde Sierning zur genehmigung und zur Absendung an die hohe Statthalterei überreicht. Auch wurde beschlossen, einen Feuerwhr-Ball im Gasthaus des Herrn Wenger (Heibl, Stöger) abzuhalten. Zu bemerken ist noch, dass wir schon am 31. august Herrn Josef Wiertlmayr, Kutscher bei Herrn Hörzig, durch den Tod verloren.

Diesen Auszug aus dem Protokoll-Buch, welches in Kurrent-Schrift verfasst ist, wurde von unserem verstorbenen Kameraden AWJosef König übersetzt.